Die am 15. Februar erschienene neue Ausgabe des »Mittelweg 36« ist Reinhard Müller gewidmet, der sich seit den frühen 1990er-Jahren am Hamburger Institut für Sozialforschung der Stalinismus-Forschung verschrieben hat. Anlässlich seines 65. Geburtstags wurde eine internationale Tagung zu deren aktuellen Perspektiven ausgerichtet, die einige der in dieser Ausgabe aufgenommenen Beiträge reflektieren.
Reinhard Müller selbst geht den Lebenswegen der unter Hitler und Stalin verfolgten Münchner Kommunisten Anna Etterer und Franz Schwarzmüller nach.
Jochen Hellbeck beschreibt das Leben im Stalinismus als Alltag in der Ideologie und Fridrikh Firsov schildert, in welcher Weise das Stalin’sche Regime die Komintern als au-ßenpolitisches Instrument benutzt hat.
Anhand von Dokumenten lässt sich der Fall Heinz Just nachvollziehen, der als einer der zwischen 1950 und 1953 insgesamt 927 deutschen Staatsangehörigen in die Fänge des sowjetischen Militärtribunals geriet und zum Tode verurteilt wurde.
In der Literaturbeilage sind Reiner Tosstorffs Streifzug durch neuere Trotzki-Biografien, ein Gespräch mit Erhard Fommhold, dem ehemaligen Cheflektor des Dresdner Verlags der Kunst und Gerd Hankels Machtpolitische Impressionen aus Afrika nachzulesen, in denen der Autor schildert, wie die Realität John le Carré’s Fiktion ‚Geheime Melodie’ einholt.
In der Protest-Chronik erinnert Wolfgang Kraushaar an das tragische Schicksal Jean Sebergs, für das der CIA mitverantwortlich zeichnet.
Das aktuelle Heft 1/2010 kann ab sofort über den Buchhandel oder direkt bei der Redaktion bezogen werden.
Weitere Informationen sowie die Themen vergangener Hefte finden Sie unter http://mittelweg36.de.