Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
die erste „Mittelweg 36“-Ausgabe dieses Jahres ist dem Thema weißer Armut in Südafrika gewidmet und dokumentiert eine „Poor Whites“ betitelte Ausstellung, die erstmals Anfang 2010 in Johannesburg, Südafrika, zu sehen war. In dreißig Bildern und Toninstallationen, die von Susanne Schleyer und Michael J. Stephan erstellt wurden, werden Menschen portraitiert, die dauerhaft einem Prozess sozialer Exklusion unterliegen, der bereits in den 1920er Jahren seinen Ausgang nahm, sich bis heute fortsetzt und seither kaum Gegenstand öffentlichen Interesses wurde.
Die Ausstellung bildete den Auftakt des „Jozi Art“-Projekts „bitter fruit – bittervrug“, das sich mit der wandelnden Identität weißer Menschen im heutigen Südafrika befasst. Die Kuratorin und Betreiberin dieses Projekts, Indra Wussow, beschreibt in ihrem Beitrag „Arme Blanke“ Facetten des Lebensalltags dieser Menschen und erläutert historische und sozialpolitische Hintergründe.
Jan Süselbecks Beitrag „Die zerteilte Jungfrau als Unterpfand des Genozids“ widmet sich Heinrich von Kleists Herrmannsschlacht im Kontext aktueller Diskussionen um die „neuen Kriege.“
Die „Protest-Chronik“ berichtet von einer Wortmeldung Christa Wolfs anlässlich des berühmt-berüchtigten 11. ZK-Plenums der SED: „Nie zuvor hatte es jemand gewagt, auf einem Plenum des SED-Zentralkomitees die Stimme gegen den vom Politbüro diktierten politischen Kurs zu erheben“, kommentiert diese Intervention Wolfgang Kraushaar.
Leseproben und Abstracts finden Sie auf unserer Website:
<www.mittelweg36.de>
Mit herzlichen Grüßen
Nina Hälker