Schwerpunkt des aktuellen Hefts:
Von Walden Pond nach Waikiki Beach
Der Politikwissenschaftler William E. Scheuerman setzt sich damit auseinander, warum Edward Snowdens Whistleblowing als Akt des zivilen Ungehorsams zu verstehen ist und inwiefern sein Beispiel der theoretischen Auseinandersetzung mit dieser Form der politischen Intervention wichtige neue Impulse geben kann.
Wolfgang Schivelbusch, Träger des Lessing-Preises der Freien und Hansestadt Hamburg, beschäftigt sich in seiner Dankesrede mit der NSA-Affäre: Er erklärt, wie es zur Seenahme im Cyberspace kam und warum Landmächte in den Weiten des virtuellen Raums stets den Kürzeren ziehen. Daran anschließend fragt Jan Philipp Reemtsma in seiner Laudatio für Schivelbusch, was das für ein Mensch ist, der uns im Werk des Kulturhistorikers Schivelbuschs entgegentritt.
Zwei Aufsätze befassen sich mit dem Thema soziale Ungleichheit. Martin Kronauer betont in Matthäuseffekt und Teufelskreis, dass für umfassende gesellschaftliche Inklusion wie für mehrdimensionale Exklusionsprozesse in kapitalistischen Gesellschaften besondere Bedingungen herrschen. An die Feststellung, europäischen Gesellschaften sei Der Wille zur Gleichheit abhanden gekommen, knüpft sich für François Dubet die heikle Frage, wie ähnlich deren Mitglieder einander sein müssten, um mehr Solidarität zu üben.
Gerd Hankel erinnert an den Genozid in Ruanda vor zwanzig Jahren und diskutiert dabei auch Aspekte von dessen Vor- und Nachgeschichte, die allzu gern vergessen werden.
In der Beilage zum 12. Berliner Colloquium für Zeitgeschichte mit dem Titel Umkämpfte Tote widmen sich Mischa Gabowitsch, Kirk Savage, Edward Madigan und Heonik Kwon dem gesellschaftlichen Umgang mit gefallenen Soldaten.
Abstracts zu den Beiträgen des Hefts, Leseproben etc. finden Sie auf unserer Homepage: <http://www.mittelweg36.de>.