Der britische Ökonom John Maynard Keynes warnte schon 1930 vor einer Entwicklung, in deren Verlauf der technische Erfindungsreichtum die Arbeit vieler Menschen nicht nur erleichtern, sondern überflüssig machen würde. Im Zeitalter von Lieferdrohnen, Pflegerobotern und Clickworkern mehren sich Stimmen, die zwar nicht das Ende, aber doch einen tiefgreifenden Wandel der Arbeit prognostizieren. Grund genug, sich unter soziologischer Perspektive mit dem zu befassen, was uns die Protagonisten des technischen Fortschritts unter dem Label „Industrie 4.0“ als ihre Vision der Zukunft anpreisen.
INHALT
Philipp Staab: The Next Great Transformation. Ein Vorwort (S. 3–13)
Sabine Pfeiffer: Warum reden wir eigentlich über Industrie 4. 0? Auf dem Weg zum digitalen Despotismus (S. 14–36)
Rudi Schmiede: Homo faber digitalis? Zur Dialektik von technischem Fortschritt und Arbeitsorganisation (S. 37–58)
Oliver Nachtwey / Philipp Staab: Die Avantgarde des digitalen Kapitalismus (S. 59–84)
Die nächste industrielle Revolution? Ein Gespräch mit Constanze Kurz (IG Metall) über »Industrie 4.0«
Literaturbeilage »Soziologie und Holocaust«
Alexandra Schauer: Die blinden Flecken der Soziologie (S. 99–105)
Michael Wildt: Der Holocaust, organisationssoziologisch betrachtet. Ein Lehrstück für Historiker (S. 106–118)
Aus der Protest-Chronik: 3. November 1984, Warschau (S. 122–126)