Inhalt der Ausgabe
ABSTRACTS (S. 706)
EDITORIAL (S. 707)
BEITRÄGE Franziska Clemen/Michael Sauer Förderung von Perspektivendifferenzierung und Perspektivenübernahme? Bilingualer Geschichtsunterricht und historisches Lernen – eine empirische Studie (S. 708)
Michele Barricelli Migrationserzählung und historische Identitätsbildung (S. 724)
Christian Saehrendt Umfrage zum Besuch des Denkmals für die ermordeten europäischen Juden (S. 744)
INFORMATIONEN NEUE MEDIEN Gregor Horstkemper/Alessandra Sorbello Staub Virtuelles Engagement für das kulturelle Erbe: Denkmalpflege online (S. 758)
LITERATURBERICHT Jörg Baberowski Russland und die Sowjetunion, Teil II (S. 760)
NACHRICHTEN (S. 770)
AUS DEM VERBAND DER GESCHICHTSLEHRER Ralph Erbar Zeugen der Zeit Koordinierungsstelle für Zeitzeugengespräche im Unterricht in Rheinland-Pfalz eingerichtet (S. 777)
Register des Jahrgangs 2007 (S. 779)
-------------------------
Abstracts
Franziska Clemen/Michael Sauer Förderung von Perspektivendifferenzierung und Perspektivenübernahme? Bilingualer Geschichtsunterricht und historisches Lernen – eine empirische Studie GWU 58, 2007, H. 12, S. 708-723 Der Beitrag berichtet über eine qualitative empirische Studie, in der Schüler einer monolingualen und einer französisch-bilingualen 10. Gymnasialklasse vergleichend im Hinblick auf ihre Fähigkeit zur Differenzierung und Übernahme historischer Perspektiven untersucht wurden. Thema war das „Kriegserleben deutscher und französischer Soldaten im Ersten Weltkrieg“. Beide Klassen wurden mit den selben Materialien instruiert und hatten anschließend Aufgaben zu perspektivischem Schreiben umzusetzen. Während sich bei der Perspektivendifferenzierung nur geringfügige Unterschiede zeigten, gelang die Perspektivenübernahme bei den bilingual unterrichteten Schülern deutlich besser. Die Gründe dafür können gleichwohl nur vermutet werden.
Michele Barricelli Migrationserzählung und historische Identitätsbildung GWU 58, 2007, H. 12, S. 724–743 Der Artikel stellt ein Kooperationsprojekt von historischem Museum, Schule und Fachdidaktik vor: Schülerinnen und Schüler aus Berliner Realschulen arbeiten im Geschichtsunterricht und in einer Ausstellung zum Einwanderungsland Deutschland. Sie bestücken dabei eine eigene Sammlung mit Erinnerungsobjekten zu familiären oder persönlichen Wanderungserfahrungen. Anhand der Geschichte, die die Jugendlichen zu den mitgebrachten Exponaten erzählen, wird ihr Umgang mit dem deutschen Migrationsnarrativ empirisch untersucht. Mithilfe von Gruppendiskussionen werden anschließend Nutzen und Nachteil der Zusammenarbeit von Museum und Schule in diesem Projekt evaluiert.
Christian Saehrendt Umfrage zum Besuch des Denkmals für die ermordeten europäischen Juden GWU 58, 2007, H. 12, S. 744–757 Eine Befragung von über 800 Schülerinnen und Schülern aus Gymnasien, Real-, Haupt- und Berufsschulen, die das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Sommer 2006 besucht hatten, ergab, dass die große Mehrheit den Besuch als beeindruckend und lehrreich empfand, während sich ein Fünftel ablehnend verhielt. Die Aufmerksamkeit der meisten Schüler und Schülerinnen richtet sich dabei auf die begleitende Ausstellung im „Ort der Information“. Das eigentliche Denkmal wurde dagegen kritischer und ablehnender betrachtet, einige sahen es lediglich als Spiel- und Rastplatz an.