Michael Sauer: Editorial (S. 727)
Beitraege
- Frank-Michael Kuhlemann: Das Kaiserreich als Erziehungsstaat? Moeglichkeiten und Grenzen der politischen Erziehung in Deutschland 1871-1918, in: GWU 49 (1998), S. 728-745 Der Beitrag greift die neuere bildungshistorische Debatte ueber das Konzept des "Erziehungsstaates" auf und diskutiert seine empirischen und theoretischen Probleme am Beispiel des Deutschen Kaiserreichs. Es wird deutlich, in wie starkem Masse Bildung und Erziehung nicht nur staatlicherseits gesteuert wurden, sondern vielfaeltigen gesellschaftlichen Einfluessen unterlagen, die fuer eine angemessene theoretische Konzeptualisierung des "Erziehungsstaates" zu beruecksichtigen sind.
- Hans Doderer: Die vormilitaerische Erziehung der deutschen Jugend in der Kaiserzeit, in: GWU 49 (1998), S. 746-753 1891 gruendete Emil von Schenckendorff den "Zentralausschuss zur Foerderung der Volks- und Jugendspiele". Durch turnerische Aktivitaeten sollte vor allem die Wehrkraft der deutschen Jugend erhoeht werden. Bei den Uebungen herrschte ein militaerischer Kommandoton. 1911 gruendete der Generalfeldmarschall von der Goltz den "Jungdeutschland-Bund", der die verschiedenen Jugendgruppen zusammenfasste. Den Jungen sollte eine kriegerische Gesinnung vermittelt werden. Bei Kriegsausbruch 1914 wurden alle deutschen Jungen aufgefordert, in eine "Jugendkompanie" zur vormilitaerischen Ausbildung einzutreten.
Diskussion
- Rainer Bendick: Staatlich kontrollierte Schulbuchzulassung - ein Beitrag zur "Qualitaetssicherung" der Lehrwerke oder ein Reflex auf spezifisch deutsche Erfahrungen?, in: GWU 49 (1998), S. 754-760
Literaturbericht
- Michael Sauer: Bildungsgeschichte, Teil I, in: GWU 49 (1998), S. 761-774
Nachrichten (S. 775-778)
Aus dem Verband der Geschichtslehrer
- Rolf Ballof: Der Historikertag 1998 in Frankfurt und der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands, in: GWU 49 (1998), S. 779 f.