Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Konrad Adenauer und Charles de Gaulle den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der Élysée-Vertrag markiert den offiziellen Beginn der deutsch-französischen Freundschaft; seither wird der Unterzeichnungstag Jahr für Jahr feierlich begangen. Zwar gab es insbesondere auf zivilgesellschaftlicher Ebene schon vor 1963 zahlreiche freundschaftliche Annäherungen, aber als „Erinnerungsort“ bietet das Datum immer wieder Anlass innezuhalten und sich der gegenseitigen Partnerschaft zu vergewissern. Der Erfolg dieser Partnerschaft wird schon lange nicht mehr allein an den bilateralen Beziehungen gemessen, sondern vor allem auch daran, inwiefern beide Länder gemeinsam imstande sind, die europäische Integration als „Motor“ voranzutreiben.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Ulrich Pfeil: Zur Bedeutung des Élysée-Vertrags
Clemens Klünemann: „Eiserner Kanzler“ und „Grande Nation“. Selbst- und Fremdwahrnehmungen in den deutsch-französischen Beziehungen
Corine Defrance: Die Meistererzählung von der deutsch-französischen „Versöhnung“
Wolfram Hilz: Getriebewechsel im europäischen Motor: Von „Merkozy“ zu „Merkollande“?
Daniela Schwarzer: Deutschland und Frankreich und die Krise im Euro-Raum
Claire Demesmay: Hat der deutsch-französische Bilateralismus Zukunft?
Gregory Dufour: Europa im Kleinen: Grenzüberschreitende Kooperation am Beispiel Lothringen
Ansbert Baumann: Ein kritischer Zwischenruf zur deutsch-französischen Kulturpolitik (Essay)