Die kollektive Sicherheit ihrer Mitglieder gewährleisten, der Sowjetunion eine Allianz freiheitlicher Demokratien gegenüberstellen und auf militärische Abschreckung setzen – mit diesem Selbstverständnis wurde die Nato 1949 gegründet. Seitdem steht die Allianz in einem Spannungsverhältnis: Sie verfügt einerseits über eine ausgeprägte Fähigkeit zur Integration sehr unterschiedlicher Mitgliedstaaten. Andererseits ringt sie damit, divergierende Interessenlagen innerhalb dieser Gemeinschaft auf einen Nenner zu bringen.
Wo steht die Nato vor ihrem 75. Gründungsjubiläum? Sie muss in einem krisenhaften Umfeld ihre Rolle neu definieren. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bleibt Solidarität mit Kyjiw geboten. Auch die innenpolitischen Entwicklungen in den USA werden entscheidend dafür sein, ob sie als multilaterales Bündnis zukunftsfähig sein wird.
Martin Schiller Editorial
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