Am 24. Februar 2022 drang das russische Militär aus mehreren Richtungen in die Ukraine ein und begann damit eine "militärische Spezialoperation", wie es offiziell im Kreml heißt, um das Nachbarland zu "entmilitarisieren" und zu "entnazifizieren". In der Wahrnehmung vieler Westeuropäer kehrte mit diesem Tag der Krieg nach Europa zurück.
Tatsächlich markiert der 24. Februar weniger einen Beginn als vielmehr eine neue Eskalationsstufe: Bereits seit 2014 befinden sich russische Truppen auf ukrainischem Boden; der Annexion der Krim folgten damals jedoch keine weitreichenden Konsequenzen. Die neuerliche russische Invasion hat die europäische Sicherheitsordnung zerstört – was auf sie folgt, ist kaum abzusehen.
INHALT
Johannes Piepenbrink Editorial
Herfried Münkler Die europäische Nachkriegsordnung. Ein Nachruf - Essay
Claudia Major/Christian Mölling Europas neue (Un-)Sicherheit. Von der Friedens- zur Konfliktordnung
Andrii Portnov Im Osten nichts Neues. Was der Westen übersah – oder ignorierte - Essay
Jan Claas Behrends Unter dem deutschen Radar. Die postsowjetischen Kriege 1991 bis 2022
Anna Veronika Wendland Zur Gegenwart der Geschichte im russisch-ukrainischen Krieg
Fabian Burkhardt Das System Putin. Regimepersonalisierung in Russland und der Krieg gegen die Ukraine
Jessikka Aro Desinformation als Waffe. Über einen Krieg, den Russland seit Jahren führt