Artikel 3 des Grundgesetzes legt fest, dass kein Mensch aufgrund "seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen und politischen Anschauungen" und "seiner Behinderung" benachteiligt werden darf. Rassistische Übergriffe, Anschläge und Morde sowie Berichte über rechtsextreme Netzwerke auch in Polizeibehörden offenbaren jedoch die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit dieses Verfassungsgrundsatzes.
Rassismus als vermeintliche Legitimation von Ungleichheitsstrukturen kennt vielfältige Betroffene und passt sich an wandelnde gesellschaftliche Kontexte an. Während unter Demokrat:innen Einigkeit darüber besteht, dass er eine Gefahr ist und bekämpft werden muss, wird regelmäßig kontrovers diskutiert, wie rassistischen Zuschreibungen und Handlungsmustern begegnet werden kann.
Inhalt
Frederik SchetterEditorial
Alice HastersMückenstiche mit System. Zum Umgang mit Alltagsrassismus (Essay)
Christoph GiesaWarum und wie ich auch als Weißer über Rassismus rede (Essay)
Naika ForoutanRassismus in der postmigrantischen Gesellschaft
Cengiz Barskanmaz/Maureen Maisha AumaZum Rassebegriff im Grundgesetz: Zwei Perspektiven
Daniela Hunold/Maren WegnerRassismus und Polizei: Zum Stand der Forschung
Tiffany N. FlorvilZur Beständigkeit der Graswurzel. Transnationale Perspektiven auf Schwarzen Antirassismus im Deutschland des 20. Jahrhunderts
Kimiko Suda/Sabrina J. Mayer/Christoph NguyenAntiasiatischer Rassismus in Deutschland