In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2016 scheiterten Teile des türkischen Militärs beim Versuch, die AKP-Regierung und Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan zu stürzen. Bei den Gefechten kamen über 250 Menschen ums Leben. Fünf Tage nach dem Putschversuch, den Erdoğan als "Geschenk Allahs" bezeichnete, verhängte die Regierung den Ausnahmezustand über das Land. Seither wurden Tausende Militärs, Polizisten, Journalisten und Oppositionelle aller Couleur inhaftiert. Kritiker im Inland und in der EU beklagen, die Regierung nutze den Putschversuch, um den Weg für ein Präsidialsystem freizumachen, das alle Macht in Erdoğans Händen vereinen soll.
Inhalt
Lorenz Abu AyyashEditorial
Michael MartensDer gescheiterte Militärputsch und seine Folgen
Gülistan GürbeyErneute Gewalteskalation im türkisch-kurdischen Konflikt
Kristina KarasauDie Wahrheit hinter Gittern – Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei
Markus DresslerErdoğan und die "fromme Generation" – Religion und Politik in der Türkei
Kristina DohrnDie Gülen-Bewegung – Entstehung und Entwicklung eines muslimischen Netzwerks
Funda TekinDie Quadratur des Kreises? Hintergründe der EU-Türkei-Beziehungen
Roy KaradagDie Rolle der Türkei in der Region – (Un-)Ordnungsgarant in einem neuen Nahen Osten