Karl Marx selbst bezeichnete sein Hauptwerk als "Saubuch", weil sich der Schreibprozess immer länger hinzog. Über die Gründe der Nichtvollendung wird bis heute spekuliert: Waren es Marx’ gesundheitliche Probleme oder seine bisweilen unsystematische Arbeitsweise, die ihn vom Schreiben am "Kapital" abhielten? Oder stand er schlichtweg vor theoretischen Widersprüchen, die er nicht auflösen konnte? Nachdem Marx mit dem Ende der Sowjetunion 1991 "in der Praxis" widerlegt zu sein schien, erlebte sein Werk mit dem Beginn der globalen Finanzkrise eine Renaissance: So war "Das Kapital" in der Hochphase der Krise im Oktober 2008 zeitweise vergriffen und musste nachgedruckt werden. Warum leben Marx und sein Werk durch die Jahrhunderte fort?
Inhalt
Lorenz Abu AyyashEditorial
Michael QuanteA Traveller's Guide. Karl Marx' Programm einer Kritik der politischen Ökonomie
Werner Plumpe"Dies ewig unfertige Ding". "Das Kapital" und seine Entstehungsgeschichte
Ulrike Herrmann"Das Kapital" und seine Bedeutung
Hans-Werner SinnWas uns Marx heute noch zu sagen hat – Essay
Dietmar DathHinschauen statt Glauben. Ein Erfahrungsbericht aus der Langstrecken-Marxlektüre
Beatrix BouvierKarl Marx: Bildnis und Ikone
Niko PaechPostwachstumsökonomik. Wachstumskritische Alternativen zu Karl Marx