Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht fast überall in Europa unter Druck, auch in Deutschland steht er in der Kritik. Diese reicht vom Vorwurf, verschwenderisch mit Beitragsgeldern umzugehen, bis hin zur Unterstellung, parteipolitisch dominierte Rundfunkräte beeinflussten unzulässig Personal- und Programmentscheidungen. Auch wenn viele dieser Vorwürfe unbegründet erscheinen, zeigen die Reformdiskussionen, dass Veränderungsbedarf besteht.
Dabei zeigt der vergleichende Blick ins europäische Ausland, wie vorbildlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland grundsätzlich funktioniert. Seine institutionell gesicherte Staatsferne, die weitgehend entpolitisierte Festsetzung des Rundfunkbeitrags und sein nach wie vor gehaltvolles Informationsangebot haben ihn, mit maßgeblicher Unterstützung des Bundesverfassungsgerichts, zu einer wichtigen Stütze der Demokratie werden lassen.
Sascha Kneip Editorial
Konrad Dussel Vom Monopol zu komplizierter Konkurrenz. 75 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Deutschland
Dieter Dörr Der öffentlich-rechtliche Rundfunk zwischen Recht und Politik
Barbara Thomaß Zu teuer, zu abhängig, zu irrelevant? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in internationaler Perspektive
Annette Dittert What next, Auntie Beeb? Die BBC vor ungewisser Zukunft
Korbinian Frenzel „Wir müssen unbedingt debattenfähig bleiben“. Ein Gespräch über Ausgewogenheit, „false balance“ und falsche Vorstellungen von politischer Einflussnahme
Ilka Jakobs/Nikolaus Jackob/Tanjev Schultz/Marc Ziegele/Oliver Quiring/Nayla Fawzi/Christian Schemer/Daniel Stegmann/Christina Viehmann Medienvertrauen in Krisenzeiten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Kontext aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen
Mandy Tröger Der Osten als Chance. Ostdeutsche Perspektiven auf die Reformdebatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Christian Meier Im Transit zwischen gestern und morgen. Zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks