Im Januar 2013 versuchte der britische Premierminister David Cameron einen politischen Befreiungsschlag gegen seine euroskeptischen Kritiker und versprach den Britinnen und Briten ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft des Vereinigten Königreiches. Der "Brexit" wurde daraufhin zum geflügelten Wort – und im Januar 2020 Realität, nachdem die Volksabstimmung im Juni 2016 knapp für den Austritt ausgegangen war.
Das politisch vielfach instrumentalisierte Thema hat die britische Gesellschaft nicht nur polarisiert wie kein anderes, sondern zugleich den Zusammenhalt des Königreiches auf eine harte Probe gestellt. Die Fliehkräfte werden zusätzlich verstärkt von den wirtschaftlichen Folgen des EU-Austritts, die inzwischen deutlich spürbar sind.
Johannes Piepenbrink Editorial
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