20 Jahre nach ihrer Gründung ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia ein kaum mehr wegzudenkender Teil der menschlichen Wissensinfrastruktur. Die heutige nahezu unbegrenzte Verfügbarkeit von Informationen täuscht indes bisweilen darüber hinweg, dass wissenschaftlich abgesicherte Wissensproduktion langwierig und mühsam ist.
Umso schwerer ist es offenbar auszuhalten, wenn zu einem drängenden Problem zu wenig Wissen vorliegt, um sinnvoll handeln zu können. Dies führt einmal mehr die derzeitige Covid-19-Pandemie vor Augen. Die umfassende digitale Vernetzung begünstigt nicht nur die Verbreitung erwiesener wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern auch die von "alternativen Fakten" und "gefühltem Wissen".
Inhalt
Johannes PiepenbrinkEditorial
Nadja El KassarWas ist Wissen? Einige philosophische Überlegungen (Essay)
Ernst Peter FischerGeschichtetes und Geschichtliches. Alte und neue Ordnungen des Wissens über die Welt (Essay)
Mathias GroteVon Enzyklopädien zu Wikipedia und zurück?
Johannes Pantenburg/Sven Reichardt/Benedikt SeppCorona-Proteste und das (Gegen-)Wissen sozialer Bewegungen
Peter WeingartWissenschaftliche Politikberatung in Krisenzeiten
Stephanie ZlochMigrationswissen. Das Beispiel der Bundesrepublik Deutschland aus zeithistorischer Sicht