Kölle du bes e Jeföhl, so lautet eine der unzähligen musikalischen Liebeserklärungen an die Stadt. Viele Kölnerinnen und Kölner glauben, ihre Heimatstadt zeichne sich traditionell durch eine besonders eigensinnige Lebensart aus. So sei der Kölner besonders herrschaftsfeindlich, freiheitsliebend, weltoffen und unkompliziert. In wenigen deutschen Städten scheint die Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung so groß zu sein wie in Köln. Vielleicht macht gerade das die Kölner "Eigenart" aus und führt dazu, dass in der Öffentlichkeit immer in besonderer Weise auf die Stadt geschaut wird. Seit dem vergangenen Jahr kämpft die Kölner Stadtgesellschaft um ihr Image im In- und Ausland, aber auch um ihr Selbstverständnis als weltoffene Stadt, dass nach der Silvesternacht erschüttert wurde, und fragt sich: Wofür steht Köln?
Inhalt
Lorenz Abu AyyashEditorial
Jürgen BeckerKölle. Oder: Der schlechte Ruf der Hölle. Einblicke in die kölsche Seele
Christian Werthschulte"Nach" Köln ist wie "vor" Köln. Die Silvesternacht und ihre Folgen
Frank ÜberallWo der Unernst regiert. Politik im Kölner Rathaus
Lena FoersterNeue Heimat am Rhein? "Gastarbeiter" in Köln zwischen 1955 und 1983
Werner JungEine ganz normale Stadt. Ein Blick in die Kölner Geschichte
Barbara Schock-WernerDie Stadt und der Dom. Eine persönliche Sicht der ehemaligen Dombaumeisterin
Alexander Häusler"Kein Kölsch für Nazis". Kommunales Wir-Gefühl als politische Mobilisierungsressource