Heute leben rund eine Million Schwarze Menschen in Deutschland. Viele von ihnen werden regelmäßig mit Fragen nach ihrer "eigentlichen" Herkunft konfrontiert. Dabei blickt Deutschland auf eine jahrhundertelange Schwarze Geschichte zurück. Doch die bereits vor dem Ersten Weltkrieg bestehende Schwarze Community wurde im Zuge rassistischer Propaganda und Verfolgung bis 1945 weitgehend ausgelöscht – die Erinnerung an sie und eine breite Auseinandersetzung mit Anti-Schwarzem Rassismus in Deutschland blieb lange aus.
In den vergangenen Jahren ist etwas aufgebrochen: Die Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen wird mittlerweile vehement gefordert, ebenso die Beschäftigung mit den Lebensrealitäten Schwarzer Menschen. Gleichzeitig stößt der Kampf um Sichtbarkeit an diskursive Grenzen.
Julia GüntherEditorial
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