Die seit Juni 2019 anhaltenden Massenproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong wurden von einem Auslieferungsgesetz losgetreten. Nach monatelangen Demonstrationen zog die pekingnahe Regierung den Gesetzesentwurf zurück. Die Proteste setzten sich fort und wurden auch nicht durch das repressive Vorgehen der Sicherheitskräfte gestoppt. Die Gewalt eskalierte – auf beiden Seiten.
Bis zum Zweiten Weltkrieg diente die britische Kolonie Hongkong vor allem als europäisches Tor ins "Reich der Mitte", später entwickelte sie sich zum Handelsknotenpunkt zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Seit 1997 ist Hongkong eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik und genießt ein hohes Maß an Autonomie. Bis 2047 gilt der Sonderstatus noch – ihre Lebensweise sehen viele Hongkonger schon jetzt bedroht.
Inhalt
Lorenz Abu AyyashEditorial
Friederike BögeDie unvollendete Revolution
Ben Bland"Generation HK". Protest und Identität in Hongkong (Essay)
Audrey Jiajia LiDie Schattenseite der Protestbewegung. Wie die Demonstranten an Rückhalt verloren (Essay)
Nele NoesseltEin Land, zwei Systeme. Genese und Auslegung eines Schlüsselkonzepts
Heribert DieterWiderspenstig, aber unverzichtbar. Wirtschaftsstandort Hongkong
Sabine DabringhausZur Geschichte Hongkongs
Tilman BaumgärtelNationalkino ohne Nation: der Hongkong-Film (Essay)