In Deutschland existieren seit der Reformation zwei große christliche Kirchen – die evangelische und die katholische. Im öffentlichen Leben sind sie einflussreiche gesellschaftliche Akteurinnen, sei es in den Bereichen Wohlfahrt, Bildung, Medien oder Kultur. Gleichzeitig schwinden ihre Mitgliederzahlen rapide und Skandale überschatten Versuche, Reformprozesse umzusetzen und Vertrauen zurückzugewinnen.
Die Problemlagen, mit denen die Kirchen in Deutschland konfrontiert sind, erstrecken sich auf verschiedene Themen. So etwa die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, wo sich die Frage nach institutioneller Verantwortung stellt. Zudem erschwert der Rückgang von Kirchensteuereinnahmen die Finanzierung kirchlicher Aufgaben. Schließlich birgt die Umnutzung von Kirchengebäuden neue Konflikte und Potenziale.
Martin SchillerEditorial
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