Am 23. Februar 1917 kam es in Petrograd zu einer schicksalhaften Demonstration, bei der sich die Wut über die sozialen Verhältnisse sowie die Kriegslasten im Zarenreich Bahn brach. Die Unruhen markierten den ersten Tag der Februarrevolution. Wenige Monate später folgte die Oktoberrevolution. Die Geschehnisse werden zusammengefasst auch als "Russische Revolution" bezeichnet.
Wie bei allen historischen Jahrestagen werden auch zum Revolutionsjubiläum Analogien bemüht – um Argumente zu stärken oder politische Gegner zu dämonisieren. Die aktuelle russische Führung greift häufig auf Vergangenes zurück, um die eigene Politik zu legitimieren. Der Umgang des Kreml mit dem Jubiläum zeigt aufs Neue, wie schwer er sich tut, mit dem Erbe der Sowjetunion umzugehen.
Inhalt
Lorenz Abu AyyashEditorial
Ivan KrastevAnalogie zum Jahr 1917? Was uns die Russische Revolution über Donald Trump sagen kann
Manfred HildermeierDie Russische Revolution und ihre Folgen
Gerd KoenenSpiel um Weltmacht. Deutschland und die Russische Revolution
Tobias RupprechtDie Russische Revolution und der Globale Süden
Ekaterina MakhotinaErinnerung an die Russische Revolution im heutigen Russland
Jan KusberFurcht vor dem Bolschewismus. Russland und der Westen nach der Russischen Revolution
Brigitte StuderGleichberechtigung nach 1917? Frauen in der kommunistischen Internationale