2021 werden 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gefeiert: 321 teilte Kaiser Konstantin den Kölner Ratsherren mit, dass es fortan gesetzlich möglich sei, jüdische Bürger in den Stadtrat zu berufen. Sein Brief gilt als die älteste schriftliche Quelle, die jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands belegt. Unabhängig von diesem Jubiläum ist es ein großes Glück, dass sich nach der Shoah überhaupt wieder ein vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland entwickelt hat.
In den sieben Beiträgen dieser Ausgabe, die im Rahmen des diesjährigen Call for Papers ausgewählt wurden, geht es unter anderem um jüdische Esskultur, Sport und Antisemitismus, Jüdinnen und Juden in der Arbeiterbewegung, im Ersten Weltkrieg sowie in der heutigen postmigrantischen Gesellschaft.
INHALT
Johannes PiepenbrinkEditorial
Sebastian Ristow321: Das Exzerpt aus einem Brief und seine Folgen
Riccardo Altieri, Mario KeßlerArbeiterbewegung, Antisemitismus und jüdische Emanzipation
Jörn LeonhardExklusion und Gewalt. Deutsche Juden im Ersten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit
Lasse Müller, Jan HautJüdischer Sport und Antisemitismus. Geschichte und Gegenwart
Gunther Hirschfelder, Antonia Reck, Jana StöxenJüdische Esskultur. Traditionen und Trends
Dekel PeretzGeneration Wütend. Die Zeitschrift "Jalta" als Sprachrohr junger Jüd*innen
Monika Hübscher, Lamya Kaddor, Nicolle Pfaff"Ich weiß, dass sie existieren …" Kontexte der Begegnung junger Menschen mit jüdischem Leben