Mit dem Ende des Kalten Krieges schien es, als würde sich der liberale Gesellschaftsentwurf weltweit durchsetzen. In weiten Teilen des früheren "Ostblocks" leiteten bis dato kommunistische Parteidiktaturen den Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft ein, und auf internationaler Ebene intensivierte sich der Austausch von Waren, Kapital und Dienstleistungen ebenso wie die multilaterale Zusammenarbeit.
Heute scheint sich die Entwicklung umzukehren. Im Lichte deutlich hervortretender Spannungen zwischen den Großmächten bei zunehmenden Zweifeln an der Belastbarkeit von Bündnisstrukturen werden die Risse im Fundament des Weltordnungsgefüges immer tiefer. Droht ein Zerfall der internationalen Sicherheitsarchitektur, wie sie mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges entworfen wurde?
Inhalt
Anne-Sophie FriedelEditorial
Tobias Bunde/Ali WyneWeltordnung vor dem Zerfall? Zwei Perspektiven
Philipp RotmannUN ohne Ordnung. Vereinte Nationen und globale Sicherheit
Claudia MajorSchwieriges Selbstständigwerden. Zum Wandel der transatlantischen Sicherheitsbeziehungen und den Konsequenzen für Europa
Gunther Hellmann„Von Freunden umzingelt“ war gestern. Deutschlands schwindende Sicherheit
Oliver ThränertABC-waffenfreie Welt? Stand und Perspektiven von Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung
Sascha LohmannSanktionen in den internationalen Beziehungen. Werdegang, Wirkung, Wirksamkeit und Wissensstand
Siegfried SchiederWo sind sie geblieben? Zur heutigen Relevanz der Theorien der internationalen Beziehungen