Die Konjunktur rechtspopulistischer Ideen und die zunehmend offen vorgetragenen menschenfeindlichen und revisionistischen Einstellungen haben die politische Bildung in den vergangenen Jahren vor Herausforderungen gestellt. Was bedeutet die Verschärfung der Debatten für Lehrende in Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen? Wie können und sollen sich Pädagoginnen und Pädagogen zu gesellschaftlichen und politischen Konfliktlagen positionieren? Wann ist Zurückhaltung geboten? Und wann gilt es, eine klare Haltung für oder gegen etwas zu zeigen?
Um pädagogisches Handeln auch bei gesellschaftspolitischer Polarisierung zu ermöglichen, müssen Lehrende gegen etwaige Einschüchterungen gewappnet sein. Denn in Schulen und außerschulischen Bildungsinstitutionen werden nicht allein Fähigkeiten, Wissensbestände und Werte vermittelt, sondern zugleich die Grundlagen unseres zukünftigen Zusammenlebens ausgehandelt.
Inhalt
Frederik SchetterEditorial
Anja BesandPolitische Bildung unter Druck. Zum Umgang mit Rechtspopulismus in der Institution Schule
Michael WraseWie politisch dürfen Lehrkräfte sein? Rechtliche Rahmenbedingungen und Perspektiven
Wolfgang SanderBildung: Zur Aktualität einer traditionsreichen Leitidee
Hendrik Cremer/Mareike NiendorfBildungsauftrag Menschenrechte. Zum Umgang mit rassistischen und rechtsextremen Positionen von Parteien
Matthias BuschDemokratielernen in der Weimarer Republik
Andrea SzukalaBürgerbildung für ein besseres Zusammenleben? Zur Moral- und Bürgerkunde in Frankreich
Sérgio CostaEine "Unparteiische Schule"? Politische Bildung nach dem Rechtsruck in Brasilien