Die "Generation" ist neben politisch-soziologische Grundbegriffe wie "Klasse", "Schicht" oder "Milieu" gerückt und ordnet Gesellschaften nach zeitlichen Zusammenhängen. Rund 90 Jahre nachdem der Soziologe Karl Mannheim das "Problem der Generationen" diskutierte, sind die methodischen Zugänge dabei ebenso vielfältig wie die inhaltlichen Fragen, die an diese anschließen:
Was bedeutet ein Wandel der Generationen für den Umgang mit Vergangenheit? Was sind mögliche Nebenfolgen von mitunter stereotypen Konstruktionen "einer alten" oder "einer jungen" Generation? Und wie lässt sich der Verweis auf "zukünftige Generationen" als symbolischer Referenzpunkt für natürliche Ressourcen schonende Politik mit Fragen sozialer Gerechtigkeit so verbinden, dass beide Aspekte nicht gegeneinander ausgespielt werden?
Inhalt
Frederik SchetterEditorial
Benjamin ZiemannGenerationen im 20. und 21. Jahrhundert. Zur Kritik eines problembeladenen Begriffs
Helga Pelizäus/Jana HeinzStereotypisierungen von Jung und Alt in der Corona-Pandemie
Karsten Hank/Anja SteinbachFamiliale Generationenbeziehungen
Hans-Jürgen Urban/Christoph EhlscheidGenerationengerechtigkeit. Grenzen und Potenziale eines sozialpolitischen Kernbegriffs
Benjamin MöckelZukünftige Generationen. Geschichte einer politischen Pathosformel
Liane SchäferWem gehört die Vergangenheit? Generationenbrüche im deutschen Erinnern