Knapp ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem ab Mitte März 2020 bei dem Versuch, die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus in Deutschland einzugrenzen, das wirtschaftliche und öffentliche Leben für mehrere Wochen weitgehend heruntergefahren und tief in Grundrechte eingegriffen wurde. Der Staat stand und steht dabei vor der schwierigen Aufgabe, einen angemessenen Ausgleich zwischen der Freiheit und dem Schutz des Lebens seiner Bürgerinnen und Bürger herzustellen.
Ein Ende der Pandemie ist noch nicht absehbar. Bei Überlegungen, wie mit ihren langfristigen Folgen umgegangen werden kann, gewinnen Fragen nach der Problemlösungskompetenz von liberalen Demokratien, den Handlungsmöglichkeiten der EU und der Gestaltung von (De-)Globalisierungsprozessen an Relevanz.
Inhalt
Frederik SchetterEditorial
Hans-Jürgen PapierUmgang mit der Corona-Pandemie: Verfassungsrechtliche Perspektiven
Nathalie BehnkeFöderalismus in der (Corona-)Krise? Föderale Funktionen, Kompetenzen und Entscheidungsprozesse
Annelies G. BlomZum gesellschaftlichen Umgang mit der Corona-Pandemie. Ergebnisse der Mannheimer Corona-Studie
Evelyn MoserRückzug des Politischen? Beobachtungen zur politischen Soziologie der Corona-Pandemie
Aladin El-Mafaalani"Lasst die Lehrkräfte in Ruhe, aber nicht die Schulen" – Ein Gespräch
Frank BiessCorona-Angst und die Geschichte der Bundesrepublik
Philipp TherWettbewerb der Systeme. Die Corona-Pandemie als Herausforderung für Demokratie und europäische Integration