Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Die Legitimität des Königs speist sich aus seinem Anspruch, in Übereinstimmung mit einer puritanischen Auslegung des sunnitischen Islam, dem Wahhabismus, zu herrschen. Politische und geistliche Macht sind eng verflochten, das Land gilt als streng religiös.
Als größter Erdölexporteur ist Saudi-Arabien zugleich wirtschaftlich in den Weltmarkt integriert und genießt enormen Reichtum; seine Bevölkerung profitiert von kostenloser Bildung und Gesundheitsversorgung. Durch seine prowestliche Außenpolitik ist das Land seit Jahrzehnten ein wichtiger Partner der USA im Nahen Osten. Der Balanceakt zwischen diesen Widersprüchen stellt das Königshaus vor eine permanente Herausforderung.
Inhalt
Anne-Sophie Friedel: Editorial
Henner Fürtig: Historisch gewachsene Symbiose: Das Haus Saud und die Wahhabiyya
Ulrike Freitag, Nushin Atmaca: Innenpolitische und gesellschaftliche Herausforderungen in Saudi-Arabien
Nora Derbal: Zwischen Reformversprechen und Status quo: Frauen in Saudi-Arabien
Sebastian Sons: Saudi-Arabiens Arbeitsmarkt: Sozioökonomische Herausforderungen und steigender Reformdruck
Christian Koch: Status und Aussichten der saudi-arabischen Wirtschaft
Ellinor Zeino-Mahmalat: Saudi-Arabiens Rolle im Nahen Osten
Guido Steinberg: Saudi-Arabien als Partner deutscher Politik