Im März 1965 beschloss die Bundesregierung unter Kanzler Ludwig Erhard, dem Staat Israel diplomatische Beziehungen anzubieten. Zwei Monate später, am 12. Mai 1965, wurde der gegenseitige Austausch von Diplomaten vereinbart.
50 Jahre später sind die deutsch-israelischen Beziehungen auf offizieller Ebene konstant sehr gut. In der Breite aber scheint die Shoah als historischer Erinnerungsort und gemeinsamer Referenzpunkt zu verblassen, womit vor allem bei vielen jüngeren Deutschen auch das Bewusstsein für eine besondere Verantwortung gegenüber dem jüdischen Staat schwindet. Bei Israelis hingegen ist Deutschland so beliebt wie nie.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Shimon Stein, Mordechay Lewy: Von Einzigartigkeit über Normalität zu Staatsräson: 50 Jahre diplomatische Beziehungen (Essay)
Markus Kaim: Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson: Was bedeutet das konkret?
David Witzthum, Sylke Tempel: Gegenseitige Wahrnehmungen
Marcel Serr: Zur Geschichte der deutsch-israelischen Rüstungskooperation
Lorena De Vita: Annäherung im Schatten der Hallstein-Doktrin: Das deutsch-deutsch-israelische 1965
Arndt Kremer: Brisante Sprache? Deutsch in Palästina und Israel
Yoav Sapir: Berlin, Berlin! Junge Israelis und die deutsche Hauptstadt. Kritische Auseinandersetzung eines Befangenen (Essay)