"Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen" stehen an erster Stelle der Politikbereiche, "in denen die Europäische Union wirklich etwas bewegen kann". So Jean-Claude Juncker im Juli 2014 in seinen politischen Leitlinien für die nächste Europäische Kommission. Die Kompetenzen für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik liegen jedoch vornehmlich bei den Nationalstaaten. Gemeinsame Sozialstandards wie ein europäischer Mindestlohn oder eine europäische Arbeitslosenversicherung sind vorerst nur in der Diskussion.
Ist EU-weite Arbeitskräftemobilität geeignet, die Ungleichheit der Einkommens-, Arbeits- und Lebensbedingungen zu mindern und den Anforderungen der nationalen Arbeitsmärkte gerecht zu werden? Das Schicksal der heranwachsenden Generation in den Mitgliedsländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit bleibt die derzeit größte Herausforderung.
Inhalt
Barbara Kamutzki: Editorial
Michael Dauderstädt: Kartografie der Ungleichheit: Wachstum, Arbeit und Einkommen in Europa
Jale Tosun: Jugendarbeitslosigkeit und Beschäftigungspolitik in der EU
Andreas Mayert: Arbeitskräftewanderung zur Stabilisierung des Euroraums?
Jane Hardy, Moira Calveley, Steve Shelley: Arbeitsmigration im Gesundheitswesen: Trends und Auswirkungen
Martin Seeliger: Europäischer Mindestlohn als Arbeitnehmerinteresse? Probleme gewerkschaftlicher Positionsbildung
Christian Schramek: Wirtschaftliche Aspekte der Zusammenarbeit in der Euroregion Elbe/Labe
Sven Rahner: Neue Wege arbeitspolitischer Solidarität in Deutschland und Europa