Am 1. April 2015 jährt sich Otto von Bismarcks Geburtstag zum zweihundertsten Mal. Der erste deutsche Kanzler zählt zu den umstrittensten Figuren der deutschen Geschichte: Er gilt ebenso als Pionier des modernen Wohlfahrtsstaates wie als Inkarnation des preußischen Konservatismus und Militarismus – und manchen gar als Wegbereiter der Katastrophen des 20. Jahrhunderts.
Dennoch sind Bismarck und sein Wirken heute im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte. Denn jenseits von Glorifizierung und Verdammnis hat sich in der historischen Forschung der vergangenen Jahrzehnte eine differenzierte Betrachtung von Person und Werk im Kontext ihrer Zeit durchgesetzt.
Inhalt
Anne-Sophie Friedel: Editorial
Andrea Hopp: Warum Bismarck?
Andreas Wirsching: Bismarck und das Problem eines deutschen "Sonderwegs"
Volker Ullrich: Der Mythos Bismarck und die Deutschen
Sandrine Kott: Bismarck-Bilder in Frankreich und Europa
Tilman Mayer: Was bleibt von Bismarck?
Jürgen Zimmerer: Bismarck und der Kolonialismus