Am 8./9. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Entfesselt vom Deutschen Reich, hatte er binnen sechs Jahren weltweit rund 60 Millionen Menschenleben gefordert; das europäische Judentum hatten die Deutschen nahezu ausgelöscht. Das Kriegsende in Europa bedeutete jedoch keineswegs überall ein sofortiges Ende der Gewalt.
Der Kalte Krieg, der sich fast unmittelbar anschloss, prägte die sich herausbildende Nachkriegsordnung und schuf ein Bewusstsein für ihre Fragilität. Dennoch oder gerade deshalb garantierte sie in Europa eine jahrzehntelange Phase friedlicher Entwicklung.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Richard Overy: 8. Mai 1945: Eine internationale Perspektive
Gabriele Metzler: Ewiger Frieden? Zur Bedeutung und Haltbarkeit von Nachkriegsordnungen (Essay)
Dan Diner: Zwischenzeit 1945 bis 1949. Über jüdische und andere Konstellationen (Essay)
Ulrich Pfeil: Kriegsende in Frankreich
Leonie Treber: Mythos "Trümmerfrau": deutsch-deutsche Erinnerungen
Elke Kleinau, Ingvill C. Mochmann: Wehrmachts- und Besatzungskinder: Zwischen Stigmatisierung und Integration
Peter Jochen Winters: Der Frankfurter Auschwitz-Prozess. Ein Rückblick 50 Jahre nach dem Urteil
Michael Sturm, Martin Langebach: Das Kriegsende als Erinnerungsort der extremen Rechten