Von September 1814 bis Juni 1815 trafen sich europäische Staatsmänner und Diplomaten in Wien, um den von Revolutionen und Kriegen gezeichneten Kontinent neu zu ordnen. Zum einen sollten die Verhältnisse vor der Französischen Revolution wiederhergestellt, zum anderen erneute Revolutionen und Hegemonialbestrebungen einzelner Mächte verhindert werden. Trotz gesellschaftlicher Unruhen und eines steigenden Reformdrucks von innen folgten auf den Wiener Kongress fast vier Jahrzehnte stabilen Friedens zwischen den europäischen Staaten. Diese friedensstiftende Wirkung der in Wien geschaffenen Ordnung wurde seither immer wieder hervorgehoben – so auch zum zweihundertsten Jubiläum, zu dem Frieden in Europa nicht mehr selbstverständlich scheint.
Inhalt
Anne-Sophie Friedel: Editorial
Eva Maria Werner: Ein Mahnmal des Friedens – Der Wiener Kongress in den europäischen Erinnerungskulturen
Matthias Middell: Der Wiener Kongress aus globalhistorischer Perspektive
Stella Ghervas: Das Erbe des Wiener Kongresses und der Wert von Friedensstiftern (Essay)
Reiner Marcowitz: Wiener Kongress 1814/15 und Pariser Friedenskonferenz 1919/20 – Zwei Friedenskulturen im Vergleich
Heinz Duchhardt: Der Wiener Kongress und seine "diplomatische Revolution". Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Tanja Brühl: Konferenzdiplomatie in der Global Governance