2016 entfaltet die "Schuldenbremse" für den Bundeshaushalt ihre volle Wirkung. Ziel ist ein dauerhaft ausgeglichener Haushalt, eine "Schwarze Null", um die Staatsschuldenquote langfristig zu senken. Der strikte Sparkurs ist im In- und Ausland jedoch umstritten.
Über den "richtigen" Umgang mit Geld wird kontrovers diskutiert. Zugleich gilt Geld in vielen Gesellschaften als Tabuthema, ebenso sein Gegenpart, der Kredit. Die wechselseitige Abhängigkeit, die durch die Geldleihe zwischen zwei Parteien entsteht, ist negativ besetzt. Niemand ist gern verschuldet – aber ist ein Wirtschaften ohne Schulden möglich, eine Gesellschaft ohne Kredit wünschenswert?
Inhalt
Anne-Sophie Friedel, Editorial
Gerhard Illing, Geldpolitik und Staatsverschuldung – Monetäre oder fiskalische Dominanz?
Laura Rischbieter, Einhegen oder pflegen? Internationale Regulierung von Staatsverschuldungskrisen im langen 20. Jahrhundert
Roland Sturm, Austeritätspolitik als gesellschaftliches Projekt
Philip Mehrtens, Staatsschulden, Haushaltskonsolidierung und staatlicher Gestaltungsspielraum in Schweden
Caspar Dohmen, Geld und Schulden – zwei Seiten einer Medaille
Andrea Braun, Vera Lanzen, Cornelia Schweppe, Junge Menschen, Geld, Schulden
Silke Meyer, Wie geht es "raus aus den Schulden"? Narrative Krisenbewältigung in der Privatverschuldung
Thomas Macho, Schuld und Schulden. Wie moralisch ist die Ökonomie? (Essay)