Das vor zehn Jahren in Kraft getretene Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zielt auf den Schutz von Individuen vor "Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität". Eine Zwischenbilanz fällt aufgrund von Schutzlücken und Problemen bei der Rechtsanwendung gemischt aus.
Antidiskriminierungsrecht allein wird die gesamtgesellschaftliche Problematik nicht lösen. Antidiskriminierungspolitik muss auch bei Institutionen, Verfahren und Strukturen ansetzen, die benachteiligend wirken können; sie muss die Öffentlichkeit ansprechen, um das Bewusstsein für Diskriminierung zu schärfen und möglicherweise sogar Einstellungen zu ändern; und nicht zuletzt ist es wichtig, Betroffene zu ermächtigen, sich zu wehren.
Inhalt
Anne Seibring, Editorial
Albert Scherr, Diskriminierung/Antidiskriminierung – Begriffe und Grundlagen
Ulrike Lembke, Europäisches Antidiskriminierungsrecht in Deutschland
Doris Liebscher, Eine Zwischenbilanz nach zehn Jahren AGG
Martina Thiele, Lilian Masuhr, Sheila Mysorekar, Medien und Diskriminierung
Christine Lüders, Nathalie Schlenzka, Schule ohne Diskriminierung
Lena Hipp, Ungleichheiten und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt
Irmhild Saake, Zum Umgang mit Unterschieden und Asymmetrien