Vor 30 Jahren führte ein außer Kontrolle geratener Sicherheitstest im Kraftwerk "Wladimir Iljitsch Lenin" nahe der ukrainischen Stadt Tschernobyl in die bis dahin schlimmste Katastrophe der zivilen Atomenergienutzung. Vor fünf Jahren folgte im japanischen Fukushima ein weiterer nuklearer GAU. Beide Unglücke haben dazu beigetragen, dass Deutschland inzwischen klar auf Atomausstiegskurs ist und eine "Energiewende" eingeleitet hat. Weltweit steht eine solche Wende aber noch aus. Die Hauptschwierigkeit ist dabei weniger, den Anteil der Atomkraft durch erneuerbare Energien zu ersetzen, sondern den dominanten Anteil von Kohle, Öl und Gas zu verringern. Der UN-Klimagipfel 2015 hat in dieser Richtung zumindest neue Hoffnung gemacht.
Inhalt
Johannes Piepenbrink, Editorial
Melanie Arndt, Tschernobyl – die bekannte, unbekannte Katastrophe
Frank Uekötter, Utopie ohne Ökonomie: Aufstieg und Niedergang der Atomkraft
Claudia Kemfert, Globale Energiewende: „Made in Germany“?
Joachim Betz, China und Indien: (Keine) Wege aus dem Energie- und Klimadilemma
Steffen Bauer, Anna Pegels, Das Pariser Klimaabkommen und die globale Energiepolitik