Krieg galt lange als selbstverständliches Mittel zur Durchsetzung außenpolitischer Interessen. Erst ab dem späten 19. Jahrhundert wurden internationale Konventionen geschlossen, um kriegerische Auseinandersetzungen einzuhegen. Im Lichte der technologischen Entwicklungen und des Wandels des Kriegsgeschehens wurden diese in der Folge immer wieder angepasst und erweitert. Auch heute stehen völkerrechtliche Kategorien auf dem Prüfstand: Durch Entwicklungen wie die Zunahme nichtstaatlicher Akteure in bewaffneten Konflikten, die Militarisierung des Cyberspace oder die fortschreitende Automatisierung in der Militär- und Waffentechnik drohen die Grenzen zwischen Kombattant und Zivilist sowie zwischen Krieg und Frieden zu verschwimmen.
Inhalt
Anne-Sophie FriedelEditorial
Jost DülfferAlte und neue Kriege. Gewaltkonflikte und Völkerrecht seit dem 19. Jahrhundert
Wolfgang SchreiberDer neue unsichtbare Krieg? Zum Begriff der "hybriden" Kriegführung
Marcel H. Van HerpenPropaganda und Desinformation. Ein Element "hybrider" Kriegführung am Beispiel Russland
Thomas ReinholdCyberspace als Kriegsschauplatz? Herausforderungen für Völkerrecht und Sicherheitspolitik
Ulrike Esther FrankeAutomatisierte und autonome Systeme in der Militär- und Waffentechnik
Betcy JoseGezielte Tötungen. Auf dem Weg zu einer globalen Norm?
Andrea Schneiker, Elke KrahmannPrivatisierung von Krieg? Problemfelder des Einsatzes Privater Militär- und Sicherheitsfirmen in der modernen Kriegführung