Wenige Monate vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2017 ist Frankreich ein gezeichnetes Land: Der dschihadistische Terror stellt den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf eine harte Probe, hinzu kommt eine seit Jahren stagnierende Wirtschaft. Die Franzosen sind unzufrieden, und Präsident Francois Hollande ist so unbeliebt wie keiner seiner Vorgänger. Immer mehr Wähler sympathisieren mit dem rechtsextremen Front National.
Eine disziplinierende Wirkung scheint diese Situation nicht zu entfalten: Durch das linke Lager ziehen sich Gräben, und auch die Konservativen ringen um Geschlossenheit. Eine öffentliche Analyse der Missstände im Land und eine Grundsatzdiskussion über entsprechende Auswege bleiben bislang weitgehend aus. So droht der anstehende Wahlkampf ein weiteres Symptom der tiefen Krise zu werden, in der Frankreich sich befindet.
Inhalt
Anne-Sophie FriedelEditorial
Gilles Kepel"Dschihadisten lieben die extreme Rechte". Ein Gespräch über die Wurzeln des Terrorismus in Frankreich
Michaela WiegelWas ist los mit Frankreich?
Claire DemesmayEin Präsident im Regen. François Hollandes Amtszeit
Camille PeugnyOpfert Frankreich seine Jugend? Eine Bestandsaufnahme
Jean-Yves CamusAn der Schwelle zur Macht? Der Front National zwischen Normalisierung und Isolation
Susanne GötzeChronisch zersplittert. Die französische Linke vor den Wahlen
Ulrich PfeilZum Stand der deutsch-französischen Beziehungen