Spätestens nachdem im Juli 2016 ein 18-jähriger Schüler am Münchner Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen erschoss, ist auch der deutschen Öffentlichkeit das Phänomen "Darknet" bekannt. Hier soll der Attentäter den Kauf der Tatwaffe angebahnt haben. In den Schlagzeilen erschien das Darknet entsprechend als anrüchige, "dunkle" Seite des Internets.
In der Berichterstattung über das Darknet wird aber auch seine "helle" Seite betont: Die absolute Anonymität bietet Menschenrechtlern, Journalistinnen und Whistleblowern in repressiven Staaten Schutz vor politischer Verfolgung. Für sie ist das Darknet oft die einzige Möglichkeit, sich politisch zu engagieren und der staatlichen Überwachung zu entkommen.
Inhalt
Lorenz Abu AyyashEditorial
Stefan Mey„Tor“ in eine andere Welt? Begriffe, Technologien und Widersprüche des Darknets
Otto HostettlerHilflose Ermittler. Warum Kriminelle im Darknet wenig zu befürchten haben
Daniel MoßbruckerNetz der Dissidenten. Die helle Seite im Darknet
Matthias SchulzeGoing dark? Dilemma zwischen sicherer, privater Kommunikation und den Sicherheitsinteressen von Staaten
Friedemann BrenneisPhänomen Bitcoin. Geld, Technologie und gesellschaftliches Ereignis
Albrecht BeutelspacherEine kurze Geschichte der Kryptografie
Meropi TzanetakisDrogenhandel im Darknet. Gesellschaftliche Auswirkungen von Kryptomärkten