In den vergangenen Jahrzehnten hat mit dem wachsenden Sicherheitsbedürfnis in der Gesellschaft der präventive Aspekt von Polizeiarbeit an Bedeutung gewonnen. Wie sich aktuell an den Novellierungen der Polizeigesetze in Deutschland zeigt, geht damit eine Ausdehnung des gesetzlichen Rahmens polizeilichen Handelns einher.
Als einzige Institution, die befugt ist, physischen Zwang einzusetzen, kann die Polizei weit in die durch die Verfassung geschützten Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger eingreifen. Daher wird eine solche Entwicklung im freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat von einer kritischen Reflexion begleitet, insbesondere vor dem Hintergrund umstrittener Polizeigewalt, rechtsextremer Verbindungen von Polizeibeamten sowie von Diskussionen über den diskriminierenden Charakter von Polizeipraktiken.
Inhalt
Anne-Sophie FriedelEditorial
Hermann GroßPolizei(en) und innere Sicherheit in Deutschland. Strukturen, Aufgaben und aktuelle Herausforderungen
Andrea Kretschmann/Aldo LegnaroAbstrakte Gefährdungslagen. Zum Kontext der neuen Polizeigesetze
Thomas-Gabriel RüdigerPolizei im digitalen Raum
Rafael BehrGewalt und Polizei. Ambivalenzen des innerstaatlichen Gewaltmonopols
Nadine RossolPolizei- als Erziehungsarbeit? Zu einem zentralen Motiv deutscher Polizeiarbeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Christoph KopkePolizei und Rechtsextremismus
Tom Thieme"Wir wollen keine Bullenschweine". Feindbild Polizei im Linksextremismus
Georg SeeßlenCops, Bullen, Flics, Piedipiatti. Polizist*innen in der populären Kultur (Essay)