Das vereinte Deutschland wird zu einem eigenen Kapitel in den Geschichtsbüchern. Der gesellschaftliche Aushandlungsprozess über die Frage, wie dieses Kapitel zu schreiben ist und von wem, hat im Vorfeld des 30. Jubiläums der Deutschen Einheit Züge eines Deutungskampfes angenommen. Trotz aller Angleichungsfortschritte sind "Ost" und "West" in Deutschland nach wie vor relevante Kategorien. Fehler und Benachteiligungen im Zuge der seinerzeit so rasch vollzogenen staatlichen Einheit wirken bis heute nach und verdecken bisweilen das, was erreicht worden ist.
Inhalt
Anne-Sophie FriedelEditorial
Kerstin BrückwehDas vereinte Deutschland als zeithistorischer Forschungsgegenstand
Steffen MauDer Osten als Problemzone? Eine Skizze zur ostdeutschen Soziopolitik
Edgar WolfrumZum Ende der "alten" Bundesrepublik (Essay)
Henrik SchellerIntegrationsbeitrag und Verteilungskonflikt. Geschichte und Perspektiven des Solidaritätszuschlags
Noa K. HaVietdeutschland und die Realität der Migration im vereinten Deutschland
Daniel KubiakDeutsch-deutsche Identitäten in der Nachwendegeneration
Karin Thomas/Rüdiger ThomasBilderstörung. Fehlwahrnehmungen im deutschen Verständigungsprozess am Beispiel der Kunst