Wenn 2022 die letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen, ist der Atomausstieg noch nicht vollendet: Für die rund 27 000 Kubikmeter hochradioaktiven Abfälle aus sechs Jahrzehnten AKW-Betrieb muss noch ein Endlagerstandort gefunden werden.
Diese Frage ist in Deutschland untrennbar mit der niedersächsischen Gemeinde Gorleben verbunden, deren Benennung als Standort für ein "Nationales Entsorgungszentrum" 1977 eine der bedeutendsten Protestbewegungen der bundesrepublikanischen Geschichte nach sich zog. Nun soll ein neues Suchverfahren bis 2031 zu einer möglichst breit akzeptierten Standortentscheidung führen. Mit Abschluss der ersten Phase wurde Gorleben im September 2020 ausgeschlossen.
Anne-Sophie FriedelEditorial
Michael BauchmüllerGrößtes anzunehmendes Experiment. Einführung in die Endlagerfrage - Essay
Jan-Henrik MeyerKleine Geschichte der Atomkraft-Kontroverse in Deutschland
Jenny HagemannGorleben als kulturelles Erbe. Die Anti-Atom-Bewegung zwischen Historisierung und Aktualität
Achim BrunnengräberDie Stecknadel auf der Atomlandkarte. Wie wir in Deutschland zu einem Endlager für hochradioaktive Abfälle kamen
Markku LehtonenDas Wunder von Onkalo? Zur unerträglichen Leichtigkeit der finnischen Suche nach einem Endlager