In den Urlaub zu fahren, also "zum Vergnügen" zu reisen, ist historisch gesehen erst seit kurzer Zeit üblich. Reisen waren in der Regel teuer und beschwerlich und daher meist mit einem handfesten Zweck verbunden. Erst die Entwicklung moderner Verkehrsmittel, die allgemeine Wohlstandsvermehrung und die Durchsetzung von Urlaubsansprüchen ermöglichten die Herausbildung des heutigen Massentourismus.
Angesichts der Klimakrise und nicht mehr zu übersehenden Folgen des overtourism hat sich indes schon lange vor der Corona-Pandemie die Frage gestellt, ob die Tourismusbranche nicht längst an die Grenzen verträglichen Wachstums gelangt ist. Reiselust und Klimaschutz miteinander zu vereinbaren, wird in Zukunft noch stärker gefordert sein.
INHALT
Johannes PiepenbrinkEditorial
Martina ZschockeWarum Reisen? Zur Psychologie des Reisens - Essay
Christian BunnenbergExcursion mit Folgen. Die "Orientfahrt" der "Augusta Victoria" 1891 und die Geschichte des Kreuzfahrttourismus
Hasso SpodeDie Freiheit zu reisen, um zu reisen. Tourismusgeschichte als Überwindungsgeschichte
Andreas KagermeierWachstum ohne Ende? Die Tourismuswirtschaft im Wandel
Gabriele HabingerReisen und Erobern. Formen der Aneignung im Kontext von Reisen und Tourismus
Frank BajohrDark Tourism. Überlegungen zu Tourismus, Gewalt und Erinnerung
Dagmar Lund-Durlacher, Wolfgang StrasdasZur Zukunft des Reisens. Tourismus in Zeiten des Klimawandels