Rund 325 Millionen Tonnen Fleisch werden weltweit im Jahr produziert. Die Nachfrage hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt. In Deutschland hingegen ist der Fleischkonsum zwischen 2010 und 2020 von 62,4 auf 57,3 Kilogramm zurückgegangen.
Der kritische Diskurs zum scheinbar selbstverständlichen Grundnahrungsmittel hat hierzulande an Breite und Schärfe zugenommen. Neben gesundheitlichen Aspekten des Fleischkonsums stehen vor allem die Auswirkungen der industriellen Fleischproduktion auf Tierwohl, Klima und Artenvielfalt im Mittelpunkt, mittlerweile auch die prekären Arbeitsbedingungen in der Branche. Der tatsächliche Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Fleischwirtschaft erweist sich jedoch als zäh.
INHALT
Anne-Sophie FriedelEditorial
Gunther HirschfelderVom Wohlstands- zum Krisensymbol. Eine Kulturgeschichte des Nahrungsmittels Fleisch
Bernd LadwigKritik am Fleischkonsum. Moralisch oder moralistisch?
Martin WinterFleischkonsum und Männlichkeit
Achim Spiller, Gesa BuschWie Tiere zu Fleisch werden. Transformationsherausforderungen der Fleischwirtschaft
Thorsten Schulten, Johannes SpechtEin Jahr Arbeitsschutzkontrollgesetz. Grundlegender Wandel in der Fleischindustrie?
Deborah WilligerVerbotener Standard. Schächten in der deutsch-jüdischen Geschichte