Zurzeit gibt es eine breite Debatte um einen "Pflegenotstand" in Deutschland. Das liegt am erheblich gestiegenen Problemdruck und an den vielen Stimmen aus dem häuslichen, ambulanten wie (teil-)stationären Pflegebereich, die auf Missstände aufmerksam machen. Die Regierungskoalition hat daher unter anderem die "Konzertierte Aktion Pflege" ins Leben gerufen.
Das Feld der Altenpflege leidet unter Zeit-, Geld- und Personalmangel bei gleichzeitigem Anstieg an pflegebedürftigen Menschen. Das häusliche Pflegepotenzial schrumpft, vor allem, weil die Frauenerwerbstätigkeit steigt. Fachkräfte gibt es auch nicht genug. Wer von den Angehörigen soll pflegen? Woher sollen die professionell Pflegenden kommen? Wie lässt sich der Pflegeberuf aufwerten? Und wer zahlt den Preis dafür?
Inhalt
Anne SeibringEditorial
Diana AuthPolitikfeld "Pflege"
Thomas NoetzelGrundrecht auf Pflege? Ein Plädoyer für Selbstbestimmung und Autonomie in schwieriger Lebenslage (Essay)
Marie-Kristin DöblerMehr als nur Pflege. Care in Alten(pflege)heimen
Nicola DöringSexualität in der Pflege. Zwischen Tabu, Grenzüberschreitung und Lebenslust
Michaela Evans/Christine Ludwig"Dienstleistungssystem Altenhilfe" im Umbruch. Arbeitspolitische Spannungsfelder und Herausforderungen
Verena Rossow/Simone LeiberKein Schattendasein mehr. Entwicklungen auf dem Markt für "24-Stunden-Pflege"
Lena SchürmannFürsorge aus Marktkalkül? Handlungsmuster und Motive von Unternehmer/innen der ambulanten Altenpflege
Ulrike EhrlichFamiliäre Pflege und Erwerbsarbeit. Auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Aufteilung?