Auch 200 Jahre nach seiner Geburt gehört Richard Wagner zu den kontroversesten deutschen Künstlergestalten. Einerseits gilt er vielen als musikalisches Genie, das sich nicht nur mit dem Zyklus „Ring des Nibelungen“ und anderen Opern, sondern auch mit dem Festspielhaus auf dem „Grünen Hügel“ in Bayreuth einen Platz in der Musikgeschichte sicherte. Andererseits hinterließ er allerlei programmatische Schriften, die ihn nur „schwer verdaulich“, für manchen gar ungenießbar machen. Sowohl Wagner selbst als auch die Geschichte seiner Rezeption eignen sich somit als historische Quellen – nicht nur für die musikalische, sondern auch für die politische und historische Bildung.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Martin Geck: Lassen sich Werk und Künstler trennen? (Essay)
Udo Bermbach: Wagners politisch-ästhetische Utopie und ihre Interpretation
Sven Oliver Müller: Richard Wagner als politisches und emotionales Problem
Dieter Borchmeyer: Richard Wagners Antisemitismus
Eberhard Straub: Wagner und Verdi – Nationalkomponisten oder Europäer?
Anno Mungen: Wagner-User: Aneignungen und Weiterführungen
Hanns-Werner Heister: Eigenständigkeit und Engagement. Zu den politischen Dimensionen von Musik (Essay)