Freie und unabhängige Medien sind für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft unerlässlich. Sie informieren, erklären, ordnen ein, bieten verschiedene Meinungen, aktivieren, kurz: Sie helfen, demokratische Öffentlichkeit herzustellen. Zudem haben sie eine wichtige Kontrollfunktion gegenüber den Mächtigen. Seit über einem Jahrzehnt befindet sich die Medienwelt im Umbruch. Lange Zeit gültige Gewissheiten werden durch das Internet grundlegend infrage gestellt. Zum einen betrifft das die Geschäfts- und Vertriebsmodelle, zum anderen ist die Abgrenzung zwischen Sendern und Empfängern aufgeweicht: Jeder kann heute ein potenziell großes Zielpublikum ansprechen, ohne dass dabei ein Verlag oder eine Redaktion bemüht werden muss. Was bedeutet das für den Journalismus?
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Margreth Lünenborg: Qualität in der Krise?
Bernhard Pörksen, Hanne Detel: Über die Zukunft der Enthüllung – Journalismus in einer veränderten Medienwelt (Essay)
Volker Lilienthal, Thomas Schnedler: Gezwungen, sich zu verkaufen? Zur sozialen Lage von Journalistinnen und Journalisten
Stephan Weichert, Leif Kramp, Alexander Matschke: 1000 Dollar für ein Menschenleben. Überlegungen zur Qualität im Krisenjournalismus
Jörg Biallas: Ungenutzte Potenziale? Zur Relevanz von Regional- und Lokaljournalismus
Knut Bergmann, Leonard Novy: Chancen und Grenzen philanthropischer Finanzierungsmodelle
Horst Pöttker: Meilenstein der Pressefreiheit – 50 Jahre „Spiegel“-Affäre