Weltweit müssen laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) rund 215 Millionen Kinder arbeiten, vor allem in den ländlichen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Etwa 115 Millionen davon sind erheblichen Risiken ausgesetzt. Mit der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen und mehreren ILO-Übereinkommen sind zwar wichtige Schritte gegen die „schlimmsten Formen“ von Kinderarbeit unternommen worden, doch mangelt es vielerorts an deren Durchsetzung.
Dennoch gilt es, Kinderarbeit differenziert zu betrachten. Nicht jede Arbeit ist ausbeuterisch, und ebenso wenig bleibt arbeitenden Kindern ein Schulbesuch zwangsläufig verwehrt. Um sie dauerhaft zu reduzieren, bedarf es vor allem der Schaffung von (Bildungs-)Alternativen.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Jürgen Bönig: Zur Geschichte der Kinderarbeit in Deutschland und Europa
Nicola Liebert: Der Kampf der ILO gegen Kinderarbeit: Eine Bestandsaufnahme
Friedel Hütz-Adams: Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit
Barbara Küppers: Gibt es „gute“ Kinderarbeit? Plädoyer für den kinderrechtlichen Ansatz
Anna Würth, Uta Simon: Die UN-Kinderrechtskonvention: Der normative Rahmen
Manfred Liebel, Philip Meade, Iven Saadi: Brauchen Kinder ein Recht zu arbeiten? Kindheitskonzepte und Kinderarbeit
Martina Hahn: Fairer Handel? Süße Schokolade aus bitteren Bohnen